So befreien Sie sich von einer Fettleber

So befreien Sie sich von einer Fettleber

Weit verbreitet und selten bemerkt: Knapp ein Viertel aller Erwachsenen hierzulande ist von einer Fettleber betroffen – Tendenz: steigend. Unter den stark Übergewichtigen und Diabetikern sind es sogar rund 85 Prozent. Oft – aber nicht immer – ist Alkohol der (alleinige) Sündenbock. Ich zeige Ihnen, welche Lebensmittel Gift für Ihre Leber sind und wie Sie das wichtige Organ wieder in Topform bringen können.

Die Leber ist unser wichtigstes Stoffwechselorgan: 3 Millionen Leberzellen können mehr als 500 biochemische Prozesse durchführen. Sie entgiften unseren Körper, produzieren und speichern Eiweiße und verwerten Fette. Umso erschreckender, dass sich die Leberverfettung zu einer weit verbreiteten Zivilisationskrankheit entwickelt hat. Die Ursachen dafür liegen größtenteils in unserer ungesunden modernen Lebens- und Ernährungsweise.

Was neben Alkohol noch eine Fettleber auslösen kann

Der wohl bekannteste Auslöser für eine Fettleber ist Alkoholmissbrauch (das würde bedeuten, dass Sie täglich größere Mengen davon trinken; übrigens – auch Bier und Wein fallen unter „Alkohol“). Als Folge kommt es früher oder später zu einer alkoholischen Fettleber. Als tägliche Dosis für risikoarmen Alkoholgenuss gelten 0,5 Liter Bier bzw. 0,25 Liter Wein für Männer und ein 0,25 Liter Bier bzw. ein achtel Liter Wein für Frauen. Die Schleimhäute von Frauen reagieren empfindlicher auf den Giftstoff Alkohol als die der Männer. Aber auch zahlreiche andere Faktoren können den Fettgehalt in der Leber erhöhen (sogenannte nicht-alkoholische Fettleber, Mastfettleber):

  • mangelnde Bewegung, Übergewicht und Fettleibigkeit. Besonders das Bauchfett entfacht immer wieder entzündliche Prozesse im ganzen Körper – so auch in der Leber.
  • zu viele schnell verfügbare Kohlenhydraten (z.B. Limonaden, Säfte, Snacks, Süßigkeiten, Weißbrot, helle Nudeln, geschälter Reis und Fertigprodukte). Überschüssige Kohlenhydrate baut Ihr Körper zu Fett um und lagert sie dann in der Leber oder im Fettgewebe ein. Nicht nur Haushalts- (Saccharose) oder Traubenzucker (Glukose) sind problematisch, sondern vor allem Fruchtzucker (Fruktose). Die Leber verwertet Fruchtzucker ähnlich wie Alkohol.
  • Schlanke und einigermaßen sportliche Menschen können von einer Fettleber ebenfalls betroffen sein. Eiweißmangel – z.B. durch Unterernährung oder einseitige Fastenkuren – kann auf Dauer zu einer Fettleber führen (Mangelfettleber).
  • bestimmte Medikamente, z.B. cholesterinsenkende Statine, krampflösende Wirkstoffe wie Dilantin, Überdosierung des schmerzstillenden Wirkstoffes Paracetamol (bei mehr als 4 Gramm pro Tag)
  • Störungen des Fettstoffwechsels mit gesteigerter Fettbildung
  • die erworbene Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ 2

Unbemerkt kann die Fettleber zur tödlichen Gefahr werden

Diese Krankheit kann über Jahre völlig unbemerkt verlaufen; der zunehmend höhere Fettgehalt setzt jedoch der Leber stark zu. Die Leberveränderungen werden in drei Stufen eingeteilt:

  • Stufe 1 – Fettleber ohne entzündliche Reaktion

Die Leber wird größer, schwerer und bekommt eine „fettgelbe“ Farbe. Das Organ ist allenfalls gering vergrößert. Die Problematik äußert sich in Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und/oder Druckgefühl im rechten Oberbauch.

  • Stufe 2 – Fettleber mit entzündlicher Reaktion (Steatohepatitis)

Bei rund einem Drittel der Betroffenen entzündet sich das Organ im weiteren Verlauf (Fettleber Hepatitis). Erst dann treten mitunter Symptome einer Gelbsucht auf (wie gelbliche Verfärbung von Augen und Haut – allmähliche Entgleisung von Blutzucker- und Blutfettwerte).

  • Stufe 3: Leberzirrhose (Fettzirrhose)

Unbehandelt kann die entzündliche Fettleber zu einer Leberzirrhose führen (etwa 10 Prozent der Fälle). Dabei gehen die Leberzellen zugrunde, die Leber schrumpft und vernarbt (Lebergewebe wird durch Bindegewebe ersetzt). Schließlich kann sie ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen – ein lebensbedrohlicher Zustand! In der Regel hilft dann nur noch eine Lebertransplantation.

Eine Fettleber steigert auch Ihr Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen (Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall), Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit) und Leberkrebs.

Kennen Sie Ihren Fettleber-Index?

Eine deutlich vergrößerte Leber sollte Ihr Arzt ertasten können. Häufig wird eine Fettleber jedoch zufällig entdeckt, z.B. bei einer Ultraschall-Untersuchung des (Ober-)Bauchs. Mit dem sogenannten Fettleber-Index (FLI) kann Ihr Arzt leicht und schnell abschätzen, wie hoch Ihr Risiko ist, von einer Fettleber-Erkrankung betroffen zu sein. Dazu werden die Blutwerte für Gamma-GT (GGT, Gamma-Glutamyl-Transferase, häufig schon bei Stufe 1 erhöht), Triglyceride (Neutralfette) in Kombination mit Ihrem BMI-Wert (Körpergröße-GewichtVerhältnis) und der Taillenumfang herangezogen. Liegt Ihr FLI über 60 und ist die Leber im Ultraschall vergrößert, gilt die Diagnose Fettleber als gesichert.