So bekommen Sie Krampfadern in den Griff

So bekommen Sie Krampfadern in den Griff

Krampfadern sind keinesfalls nur ein rein kosmetisches Problem. Sie können zum chronischen Venenversagen, zu einem „offenen Bein“, zu Venenentzündungen und zu Thrombosen führen – die gefährlichste Komplikation ist eine Lungenembolie.

Als Krampfader bezeichnen Mediziner Venen, die einen erheblich über das normale Maß vergrößerten Durchmesser haben – sogenannte Venenaussackungen. Der Blutfluss ist in den betroffenen Venen deutlich verlangsamt. Krampfadern machen sich häufig durch ein Spannungs- und Schweregefühl in Ihren Beinen bemerkbar – besonders nach langem Stehen oder Sitzen schmerzen Ihre Beine. Abends und bei warmen Temperaturen verstärken sich die Beschwerden, bei Frauen auch kurz vor der Menstruation. Durch Kühlen oder das Hochlagern Ihrer Beine verspüren Sie eine Erleichterung.

Vorsicht vor Risikofaktoren!

Von Krampfadern sind am häufigsten die Venen Ihrer Beine betroffen. Gefördert werden die Venenaussackungen durch

  • „biologische“ Faktoren,
  • angeborene Wandschwäche der Venen,
  • angeborene Veränderungen der Venenklappen,
  • weibliches Geschlecht,
  • verstärkte hormonelle Einflüsse in der Schwangerschaft,
  • zunehmendes Lebensalter,
  • lebensstilbezogene Faktoren,
  • Bewegungsmangel,
  • Übergewicht,
  • Stehberufe,
  • einengende Kleidung und
  • die Einnahme der Pille zur Empfängnisverhütung.

Die 3L-3S-Regel

Bei Venenleiden: Lieber Laufen und Liegen – Statt Sitzen und Stehen

Krampfadern sind nicht harmlos

Wenn Krampfadern unbehandelt bleiben, staut sich das zurücksackende Blut in Ihren Venen. Venenklappen wirken wie Ventile. Die Kontraktionen der Beinmuskulatur pressen die Blutsäule gegen die Schwerkraft nach oben, immer von einer Klappe zur nächsten. Ohne defekte Venenklappen keine Krampfadern. Ist eine Klappe defekt, nimmt der Druck auf die nächsttiefere zu, bis auch sie zerstört wird. Als Folge schwellen Ihre Füße an. Blutgerinnsel oder Geschwüre („offenes Bein“) können langfristige Folgen sein.

Venenentzündung

Krampfadern sind die häufigste Ursache für Venenentzündungen. Wenn sich eine Krampfader entzündet, bildet sich oftmals an der Stelle ein Blutgerinnsel, das Ihr Gefäß verschließt. Das verursacht eine Rötung, Überwärmung und Schmerzen an der entsprechenden Stelle. Der entzündete Gefäßbereich fühlt sich verhärtet an. Auslösend können Stoß- oder Druckverletzungen sein, langes, beengtes Sitzen, starke Flüssigkeitsverluste beim Sport, bei Hitze oder auf einer Flugreise. Durch solche Gerinnsel steigt die Gefahr einer Lungenembolie (Verschluss einer Lungenarterie).

Das offene Bein

Bei einem sehr ausgeprägten, langjährigen Krampfaderleiden kann sich durch die gestörte Durchblutung ein Hautgeschwür entwickeln, das vor allem im Bereich Ihres Fußknöchels auftritt. Es handelt sich um eine meist nässende Wunde, die oft sehr schmerzhaft ist und schwer abheilt.

Bewegung ist die beste Medizin

Sport aktiviert und kräftigt die Muskelpumpen Ihrer Beine. Durch Gehen, Wandern, Laufen, Tanzen oder Radfahren unterstützen Sie Ihre Venen. Besonders positiv wirkt sich Schwimmen aus, da hier ein natürlicher Kompressionsdruck durch das Wasser auf Ihre Venen wirkt. Noch besser ist Aqua-Fitness. Hier ist der Wasserdruck noch höher, da Sie sich in einer senkrechten Körperposition bewegen. Von Sportarten, die längere Steh- und kurze schnelle Bewegungsphasen (Tennis, Badminton, Bodybuilding) beinhalten, rate ich Ihnen eher ab. Aber: Jede sportliche Betätigung ist besser als gar keine.

Mit diesen Übungen halten Sie Ihre Venen in Schwung

Fußwippe: Stellen Sie sich gerade hin. Dann heben und senken Sie die Fersen. Die Übung zehnmal wiederholen. Zehenspitzen heben: Stellen Sie sich gerade hin. Abwechselnd heben Sie dann die Zehenspitzen an. Beide Seiten zehnmal wiederholen. Radfahren in der Luft: Legen Sie sich auf den Rücken, und fahren Sie dann in der Luft für etwa 30 Sekunden lang Fahrrad. Wiederholen Sie die Übung nach einer kurzen Pause.

7 goldene Tipps für gesunde Venen

  • Meiden Sie bei einer Veranlagung zu Krampfadern große Wärme oder Hitze (heiße Außentemperaturen, Sauna, ausgedehnte Sonnenbäder), da sich Ihre Gefäße dabei stark erweitern und sich der Blutfluss verlangsamt. Auch Fußbodenheizungen sind eher ungünstig.

  • Wechselduschen mit kaltem und warmem Wasser verbessern Ihre Blutzirkulation und die Durchblutung des Gewebes. Schließen Sie Ihre Anwendung immer mit einem kalten Guss ab.

  • Durch das Hochlagern Ihrer Beine verhindern Sie schmerzhaftes Anschwellen.

  • Vermeiden Sie langes Stehen, denn hierdurch wird Ihre Muskelpumpe nicht aktiviert. Gehen Sie öfter mal ein paar Schritte auf der Stelle.

  • Wenn Sie im Beruf viel sitzen, achten Sie darauf, dass Sie Ihre Füße nicht baumeln lassen, sondern nebeneinander flach auf den Boden oder eine Fußbank stellen. Schlagen Sie Ihre Beine nicht übereinander, und wippen Sie öfter mal mit Ihren Füßen. Stehen Sie zum Telefonieren auf, und besuchen Sie Ihre Kollegen zu Fuß.

  • Tragen Sie keine einengende Kleidung wie enge Hosen, Gürtel oder einschnürende Strümpfe – alles was einengt, behindert Ihre Blutzirkulation.

  • Verzichten Sie auf hochhackige Schuhe. Tragen Sie flache Schuhe, und gehen Sie so oft wie möglich barfuß, oder tragen Sie moderne „Barfußschuhe“.