Schritt 1: Ihre Krankengeschichte

Zunächst führt der Sportarzt mit Ihnen ein Gespräch zu Ihrer allgemeinen und sportbezogenen Krankengeschichte. Natürlich möchte der Sportmediziner auch wissen, ob und, wenn ja, wie lange und intensiv Sie in der Vergangenheit körperlich aktiv waren und wie Ihre sportlichen Ziele in Zukunft aussehen.

Schritt 2: Blutuntersuchung

Auch wenn Sie das 35. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, sollten das Cholesterin mit Unterfraktionen und der Blutzucker bestimmt werden. Bei den folgenden Werten wird der Arzt mit Ihnen über Behandlungsmöglichkeiten sprechen: • Gesamtcholesterin über 200 mg/dl • LDL-Cholesterin über 130 mg/dl • HDL-Cholesterin unter 40 mg/dl (Männer) • HDL-Cholesterin unter 50 mg/dl (Frauen) • Nüchtern-Blutzucker über 126 mg/dl • HbA1c über 6 Prozent (Blutzucker-Langzeitwert)

Schritt 3: Die körperliche Untersuchung

Im Rahmen einer orthopädischen und internistischen Ganzkörperuntersuchung prüft der Arzt die Funktion Ihrer Wirbelsäule, Gelenke und Muskulatur. Außerdem schaut er nach möglichen Fehlhaltungen bzw. -stellungen. Darüber hinaus nimmt er Ihr Körpergewicht unter die Lupe, misst Ihren Blutdruck und überprüft die Funktion von Herz-Kreislauf, Lunge sowie Bauchraum.

Schritt 4: EKG – wie fit ist Ihr Herz?

Im Mittelpunkt der sportmedizinischen Untersuchung steht die Belastbarkeit Ihres Herzens. Dazu setzt Ihr Arzt die sogenannte Elektrokardiografie (EKG) ein. Er klebt Ihnen Elektroden auf die Brust, die Ihre Herzströme messen. Die aufgezeichneten Kurven stellen die elektrischen Vorgänge in Ihrem Herzmuskel grafisch dar. Sie ermöglichen dem Arzt vielfältige Rückschlüsse auf Ihre Herzfunktion. In einem Ruhe-EKG kann Ihr Arzt verschiedene Herzkrankheiten (Herzmuskelentzündungen, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen) erkennen, die lebensgefährliche Folgen haben können.

Der Sport-Check für Ihr Herz: „EKG unter Belastung“

Anhand des Belastungs-EKG kann der Arzt bei Ihnen Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkennen, die sich erst bei körperlicher Anstrengung bemerkbar machen – also beispielsweise eine Herzschwäche oder eine Koronare Herzkrankheit (KHK). Dabei handelt es sich um Durchblutungsstörungen am Herzen, die durch Engstellen in den Herzkranzgefäßen verursacht werden. Wann ein Belastungs-EKG sinnvoll ist, entscheidet Ihr Arzt nach dem Anamnesegespräch und den vorliegenden Befunden. Der Unterschied zum Ruhe-EKG ist, dass Sie sich während der Untersuchung auf einem sogenannten Ergometer (Fahrrad/Laufband) körperlich anstrengen. Während der Belastung und der anschließenden Erholungsphase beobachtet der Arzt sowohl Ihre Herzstromkurve als auch Ihren Blutdruck und Ihren Puls.

Schritt 5: Laktat-Test – Grundlage für eine individuelle Trainingsberatung

Dieser Test ermittelt Ihre persönliche Ausdauerleistungsfähigkeit in einer bestimmten Sportart (Laufen, Radfahren). Dazu absolvieren Sie verschiedene, ansteigende Belastungsstufen auf einem FahrradErgometer oder Laufband. Dabei werden das Laktat (Salz der Milchsäure) und die Herzfrequenz gemessen sowie Ihr subjektives Belastungsempfinden erfasst. Diese Untersuchung ermöglicht eine orientierende Bestimmung Ihrer Leistungsfähigkeit und eröffnet vor allem die Möglichkeit, Ihnen die besten Trainingsbereiche zu empfehlen – abhängig von Ihren sportlichen Zielen (Gesundheit verbessern, Ausdauer steigern, Marathon laufen etc.).

Schritt 6: Muskelfunktionstest – das Maß für Ihre Kraft und Beweglichkeit

Mittels verschiedener Muskelfunktionstests prüft Ihr Sportmediziner Ihre Kraft und Beweglichkeit. Einschränkungen können die Leistungsfähigkeit in diversen Sportarten mindern oder Verletzungen begünstigen. Auf Basis dieser Untersuchungen kann der Arzt oder Therapeut für Sie ein individuelles, trainingsbegleitendes Übungsprogramm entwickeln.

Schritt 7: Abschlussgespräch

Der Arzt erläutert Ihnen alle Untersuchungsergebnisse. Die wichtigste Frage betrifft Ihre Gesundheit und eventuelle Risiken bei regelmäßigem Sporttreiben. Unter Umständen gibt er Ihnen Hinweise zu Ihrer optimalen Trainingsherzfrequenz beim Ausdauersport und zu trainingsbegleitenden Maßnahmen (Gewichtsmanagement, Ernährung, Regeneration, Motivation).