Neue Sportprogramme erfreuen sich großer Beliebtheit, zum Beispiel wegen ihrer stimmungsvollen Latino-Rhythmen wie beim Zumba. Aber auch die Klassiker wie Yoga oder Tai-Chi bringen Abwechslung und wirken positiv auf Ihre Gesundheit. Den Vorteil von Sportkursen sehe ich darin, dass Sie die Bewegungen korrekt erlernen, dabei körperlich und geistig fit werden und obendrein auch soziale Kontakte pflegen. Versuchen Sie es doch auch einmal!

Aroha - der Kampftanz der Maori ist eines von vielen guten Sportprogrammen um sich fit zu halten. Quelle: 123rf
Aroha – der Kampftanz der Maori ist eines von vielen guten Sportprogrammen um sich fit zu halten. Quelle: 123rf

Aroha – Kampftanz der Maori

Aroha können Sie als ein präventives Herz-Kreislauf-Training betrachten, das gleichzeitig Ihre Gelenke und Ihren Rücken schont. Im gut umsetzbaren Dreivierteltakt der Musik kombinieren Sie kraftvolle, ozeanisch-fernöstliche Elemente aus dem Kampftanz der neuseeländischen Maori mit traditionellem Kung-Fu und Tai-Chi. Ständig wechselnde, sanft fließende an- und entspannende Bewegungen sollen verborgene Energien freisetzen. Aroha ist für alle Altersgruppen – auch ohne Vorkenntnisse – geeignet. Der Effekt: Von Aroha profitieren Ihre Figur, Ihre Ausdauer und Ihre innere Ausgeglichenheit.

Bouldern – therapeutisches Klettern

Bouldern (engl. boulder für Felsblock) ist Klettern ohne Seil und Gurt in einer Höhe, aus der man noch abspringen kann, ohne sich zu verletzen. Man kann es an Felswänden in der Natur wie auch in Kletterhallen praktizieren. Gerade das Hallenklettern bietet auch für ältere Menschen etwas ganz Neues und Spannendes. Je nach Griffgröße und Wandneigung können Sie damit auch beginnen, wenn Ihre Muskulatur nicht (mehr) sehr stark ist. Der Effekt: Bouldern stärkt nicht nur Ihr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, auch die Hand-Augen- und die Fuß-Augen-Koordination, der Gleichgewichtssinn und die Beweglichkeit fast aller Gelenke werden gefördert. Sie kräftigen ganz nebenbei viele Muskelgruppen sowie das Herz und den Kreislauf. Am Ende kommt die perfekte Sturzprävention für Ihren Alltag dabei heraus. Übrigens zeigt Bouldern auch bei Depressionen positive Effekte. Wegen dieser zahlreichen medizinischen Wirkungen finden sich Kletterfelsen in den meisten der Medical-Park-Rehabilitationskliniken.

Bouldern kann auch gefährlich sein

Vorsicht ist geboten bei nachgewiesener Osteoporose! Manchmal sind Absprünge oder unfreiwillige Abgänge von der Kletterwand unvermeidlich. Wenn die Knochendichte vermindert ist, kann es zu Brüchen oder Bänderverletzungen kommen. Auch die speziellen, stark nachgebenden Weichbodenmatten sind gewöhnungsbedürftig, z.B. wenn der Gleichgewichtssinn nicht mehr optimal ist. Falls Sie also kein alter Hase des Kletterns sind und sich für diese Sportart interessieren, fragen Sie Ihren Arzt und starten Sie mit einem Anfängerkurs. Informieren Sie sich beispielsweise beim Deutschen Alpenverein (DAV).

Budomotion – Gesundheitskarate

Budomotion stammt aus dem traditionellen Karate – alles Kämpferische wurde jedoch entfernt. Gelenke und Muskulatur, die beim Karate normalerweise stark belastet werden, werden hier geschont. Budo ist ein gesundheitsorientiertes Konzept des Deutschen Karate Verbands (DKV), das als Wirbelsäulengymnastik für ein gesundes Haltungs- und Bewegungssystem konzipiert wurde. Auch Entspannungs- und Selbstverteidigungstechniken gehören zum Budo-Training. Die Marke „Sport pro Gesundheit – Budomotion“ ist geschützt und darf nur von zertifizierten Vereinen und Übungsleitern verwendet werden. Der Effekt: Mit Budo verbessern Sie Koordination, Muskelkraft, Ausdauer, Selbstwertgefühl – und Ihr Wohlbefinden rundum.

Pilates: Erwecken Sie Ihr Powerhouse zum Leben

Ob Sie das bekannte und bewährte Mattentraining nach der Pilates-Methode wählen oder mit Allegro-, Cardio-, Aqua- oder Power-Pilates etwas Neues ausprobieren möchten – für jeden ist etwas dabei. Das Pilates-Erfolgskonzept beruht auf zwei Komponenten: erstens der Dehnung verkürzter Muskeln (z.B. der unteren Rückenmuskulatur), zweitens der Kräftigung tiefer liegender Muskeln von Gesäß, Rücken, Bauch und Beckenboden. Dieses stärkende Muskelkorsett wird beim Pilates auch als Powerhouse (= Kraftzentrum) bezeichnet. Wichtig ist die korrekte Ausführung der Übungen unter Einbeziehung der Atmung. Der Effekt: Die Verbindung zwischen Kraft und Dehnung mit bewusster Tiefenatmung sorgt für muskuläre und seelische Balance. Pilates ist eine wunderbare „Medizin“ gegen Schmerzen in Nacken, Rücken, Knie, und nicht zuletzt auch gegen Stress. Ihre Körperhaltung wird stabiler, selbstbewusster und graziler. Pilates in seiner klassischen Form ist meines Erachtens eine der besten, ja vielleicht die allerbeste Form nachhaltigen Rückentrainings. In unseren Kliniken wird Pilates mit großem Erfolg eingesetzt – in Verbindung mit klassischer Physiotherapie aus meiner Sicht das Nonplusultra.

Qigong – meditative Übungen für Körper, Geist und Seele

Wie auch andere Methoden aus China handelt es sich bei dem 2.500 Jahre alten Qigong um eine Verbindung aus Kampfsport, Meditation, Konzentration und Entspannung. Durch gezielte Atmung, definierte Bewegungen und Ihre Vorstellungskraft soll der Fluss Ihrer Lebensenergie – das Qi – aktiviert werden. Typisch für die Übungen sind das bewusste Atmen, die extrem langsamen Bewegungen und die Konzentration auf den imaginären Fluss des Qi. Der Effekt: Sie stärken Ihren Körper und verbessern Ihre innere Balance. Dadurch senken Sie Ihre Sturzgefahr, können Gelenkschmerzen vermindern, reduzieren Stress, Schlafstörungen, Spannungskopfschmerzen und viele andere funktionelle Beschwerden. Die Erfolge der Methode, wenn sie regelmäßig praktiziert wird, sind erstaunlich. Und was sich über mehr als 2500 Jahre bewährt hat, muss nicht unbedingt mit modernen wissenschaftlichen Methoden hinterfragt werden.

Tanzen – schwungvolles Koordinationstraining

Der Effekt: Tanzen als Ausdauertraining wirkt sich nicht nur positiv auf Ihr Herz- und Kreislaufsystem aus, es kann auch den Blutdruck senken. Außerdem verbessern sich mit der Zeit Balancegefühl und Koordination. Gerade das Einüben neuer Schrittfolgen fordert zudem das Gehirn heraus, vor allem auch deren Abstimmung mit dem Musikrhythmus. Das steigert die Reaktionsfähigkeit und führt letztlich in der Summe dazu, dass auch die Sturzgefahr reduziert wird. Hinzu kommt, dass Sie im Tanzkurs von neuen sozialen Kontakten profitieren. In vielen Städten werden spezielle Tanzkurse für ältere Menschen angeboten. Die Schrittfolgen werden dann etwas langsamer erklärt und häufiger wiederholt.

Tai-Chi – chinesisches Schattenboxen

Ähnlich wie beim Qigong spielt auch beim Tai-Chi der Energiefluss (Qi) eine große Rolle, wobei die besondere Faszination sich aus der Vielschichtigkeit – der Synthese aus Kampfkunst, Meditation, Medizin und Philosophie – ergibt. Sie erleben die Zusammenhänge von Körper, Psyche und Geist. Tai-Chi ist die Kunst, sich im Einklang mit der Natur zu bewegen und dabei den freien Fluss der Lebensenergie zu fördern. Es geht es nicht darum, Höchstleistungen zu erbringen, sondern Ihre Energie ressourcenschonend einzusetzen. Der Effekt: Die fließenden Bewegungen bringen Sie nicht ins Schwitzen. Vergleichbar mit der Qigong-Wirkung, schöpfen Sie vielmehr Kraft aus der Balance und der Konzentration und stärken Ihre Muskulatur. Sie sind den Strapazen des Alltags gegenüber besser gewappnet.

Yoga – uralt, aber immer neu

Yoga, die uralte Meditations- und Bewegungslehre, ist mehr als nur Kopfstand und Gymnastik. Nach altindischem Verständnis ist Yoga ein spiritueller Weg, um geistige oder religiöse Ziele zu erreichen. In der westlichen Welt wurde vor allem das Hatha-Yoga mit seinen Übungen für den Körper seit dem Ende des 19. Jahrhunderts populär. Aber Yoga beinhaltet ein sehr viel größeres Angebot mit Varianten wie Chakra- oder Hormon-Yoga. Eines haben sie alle gemein: Sie kombinieren geschickt westliche Workouts mit östlicher Entspannung. Die Bewegungen sind fließend und kontrolliert. Vor allem die unterschiedlichen Atemtechniken stehen im Mittelpunkt. Am besten erlernen Sie die Techniken zunächst von einem geschulten Yoga-Lehrer. Später können Sie die Bewegungen auch allein durchführen und wissen, worauf zu achten ist. Kurse werden in Yoga-Zentren, aber auch von den Krankenkassen angeboten. Der Effekt: Yoga-Training dehnt Gelenke und Muskeln, fördert durch die bewusste, tiefere Atmung die Durchblutung – auch im Gehirn – und wirkt stressregulierend.

Eine im April 2016 veröffentlichte Metaanalyse zeigte, dass Yoga unter anderem bei der Behandlung psychischer Erkrankungen wie Depressionen helfen kann. Regelmäßig durchgeführt, strafft das Yoga-Training Ihre Figur und verbessert Haltung und Körpergefühl. Die volle Wirkung entfaltet Yoga – wie auch Tai-Chi und Qigong – bei regelmäßigem Üben.

„Zumba ist für alle da!“

So lautet das Motto bei Zumba – Alter, Geschlecht und Fitnesslevel bzw. Vorkenntnisse sind völlig unerheblich. Zumba ist Aerobic, untermalt mit lateinamerikanischen und anderen Tänzen. Zumba könnte dem neutralen Betrachter wie eine Party in Etappen erscheinen. Jeder kann sich dabei mehr oder weniger stark auspowern, ganz nach seiner persönlichen Leistungsfähigkeit. Der Effekt: Sie verbrennen viele Kalorien, kräftigen zahlreiche Muskelpartien, z.B. an Rumpf und Gesäß, und kurbeln Ihren Kreislauf an. Der Spaßfaktor ist riesig, denn mit Latino-Rhythmen aus Salsa, Merengue, Samba & Co. fühlen Sie sich fast wie im Urlaub.